Draußen schüttete es wie aus Kübeln. Trotzdem hatte es mir nichts ausgemacht, seit Stunden durch den Regen zu laufen. Wie sollte es auch? Ich liebte Wasser über alles. Nun saß ich also auf dem Fenstersims des riesigen Mosaikfensters auf dem Dachboden der Kapelle. Mit patschnassen Jeans und einem eng am Oberkörper klebendem Tanktop mit einer merkwürdig, rot-orangefarbenen Färbung und der schwarz-weiß gestreiften Aufschrift 'Let rock and roll'. Meine Haare hatte ich zuvor schon einmal kräftig geschüttelt, so dass sie nun strähnig und patschnass über meine Schultern fielen. Ich starrte durch das bunte Glas des Fensters hinab auf den Campus und dachte darüber nach, was ich nur tun sollte. Verdammt nochmal! Ich konnte Flo wirklich gut leiden. Und mit wirklich gut, meinte ich verdammt gut. Klar. Ich kannte ihn noch nicht lange. Aber ich hatte auch schon gehört, das so etwas keine 2 Tage gedauert haben soll. So saß ich hier und würde noch eine ganze Weile grübeln, wie es nun weiter gehen sollte.
Nach mehreren Stunden ließ ich mich mit einem Seufzer von der Fensterbank gleiten, ging die alte Treppe nach unten in die Kapelle und verschwand wieder im strömenden Regen.