Ein langgezogener Seufzer war unvermeidlich, als ich endlich meinen Blick von dem Buch in dem ich schon seit einer Ewigkeit las losreißen konnte. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es bereits nach 21 Uhr war. Gelangweilt warf ich es hinüber auf Lillys Bett. Sie war sowieso nicht da. Gut so. Dachte ich. Ich lehnte mit dem Rücken an der Wand und hatte die Beine leicht angewinkelt, um das Buch darauf legen zu können. "Langweilig!" Schrie ich in den leeren Raum und sah mich darin um. Mein Bett stand in einer Ecke des Zimmers, unter einem Fenster. Das Kopfende war ziemlich eingeschlossen. Sah ich nach links, so befand sich dort ein Stück Wand von nicht ganz einem halben Meter Länge. Darauf folgte ein langes Fenster. Hinter mir war die Wand, an welche ich mich anlehnte und zu meiner Rechten stand ein kleines Nachtkästchen, auf welchem eben noch mein Handy gelegen hatte. Auf der von mir aus gesehen rechten Seite des Zimmers befand sich das Bett meiner besten Freundin, auf welchem mein Handy so unsanft gelandet war. Es stand zwar genau so, hatte allerdings kein Fenster. Dafür stand es direkt neben einer gläsernen Tür, welche auf einen fast schon winzigen, rechteckigen Balkon führte. Wie gut, dass unser Zimmer gleich das Erste war, denn es lag genau an der Ecke des Wohnheims. Auch die Treppe war gleich zur Tür raus und in die gegenüberliegende wieder rein. Aber das Ganze hatte auch einen Nachteil. Zum Beispiel lag der Waschraum am anderen Ende des Ganges. Egal.
Mit einem weiteren Seufzer klappte ich mein Buch zu, legte es auf mein Bett und schwang die Beine über die Bettkante. Ich trug noch immer stinknormale, blaue Jeans, rote Chucks und dieses verdammte Oberteil, von welchem ich mich einfach nicht trennen konnte (KLICK). Mit einem Blick hinüber zu meinem Handy überlegte ich, ob ich es mitnehmen sollte oder nicht. Schließlich beschloss ich, dass es nicht schaden könnte. Ich streckte die Hand aus und ganz von selbst erhob sich mein Handy, schwebte in meine Hand und ich stopfte es in meine Hosentasche. Keine Sekunde darauf stürmte ich aus der Tür, lies sie hinter mir zufallen und fiel beinahe schon die Treppe nach unten in den Gemeinschaftsraum.